Gregor
trifft in der Kirche von Rerik auf den lesenden Klosterschüler.
G:
Entschuldigen Sie, ich hoffe ich störe Sie nicht, aber darf ich
fragen, was Sie da lesen?
K: Natürlich dürfen Sie. Sie stören
ganz und gar nicht. Ich lese gerade über unsere
Heiligen.
G:
Es ist bewundernswert, dass ein so junger Mann wie Sie, solch ernste
Lektüre liest. Liege ich
richtig in der Annahme, dass Sie
aus dem Kloster kommen?
K: Ja, ich lebe nun seit einem Jahr im
hiesigen Kloster.
G: Aber sind die Klöster denn nicht auch von
den Anderen bedroht?
K: Da haben Sie Recht. Schon in ein paar
Tagen werden sie auch uns erreichen.
G: Und dann sitzen Sie so
ruhig hier? Haben Sie denn keine Angst?
K: Nein. Gott wird meinen
Weg leiten. Es kommt, wie es kommen muss. Da kann ich auch noch
hier sitzen und lesen.
G: Ach, es ist Ihre Freizeit, die Sie
mit Lesen verbringen?
K: Genau. Ich habe schon immer gerne
gelesen.
G: Sie erstaunen mich. Es gibt nicht mehr viele junge
Menschen, die ihre Freizeit so wie Sie mit
Lesen verbringen.
Doch ist es nicht auch Ihr Auftrag, die heilige Schrift zu lesen?
K:
Es ist für mich kein Auftrag, sondern eine Lebensaufgabe. Sie
scheinen aber nicht sehr
überzeugt von meiner Ansicht.
G:
Ich wünschte nur, ich könnte genau wie Sie ohne Aufträge
leben.
K:
Wieso tun Sie das nicht? Gott wird Sie unterstützen.
G: Ich weiß
es selbst nicht so genau. Aber ich will Sie nun nicht weiter
stören.
Es war nett, sich
mit Ihnen unterhalten zu haben.
K: Viel
Glück auf Ihrem weiteren Weg!
G: Auf Wiedersehen!