Von Antonia Seuthe


Es war mal wieder so weit.Unsere Familie fuhr in den Urlaub. Ganze sechs Leute drängten sich in unseren Zafira. Dieses Mal sollte es in den Westerwald gehen. Also: Die Fahrt wurde wie immer ein Drama, weil wir uns wie üblich stritten, aber als wir da waren, hob sich die Stimmung wieder. Schon am Abend saßen Mama und Papa glücklich im Garten des Restaurants. Mir und meinen Geschwistern wurde es aber schnell langweilig und wir durften aufstehen. Wir wollten gerade durch ein kleines Wäldchen zu unserem Wohnhaus (das wir in diesen Ferien gemietet hatten) gehen, als etwas Komisches geschah:

Plötzlich fingen die Blätter an zu rascheln und es wurde kälter. Als ich mich mich umsah, merkte ich, dass die Blätter gefroren waren und vom Boden weißer Nebel aufstieg. Jetzt wurde es auch dunkler und wir sahen entsetzt, dass etwas Leuchtendes auf uns zu geflogen kam. Neben mir zuckte meine große Schwester Katha zusammen. Sie flüsterte: “ Hier gehe ich nicht weiter!” Auch meine beiden Brüder Johann und Mane blieben erschrocken stehen. Auch mir lief schließlich ein eiskalter Schauer über den Rücken als ich sah, dass es sich um ein leuchtendes Gebiss handelte, das da auf uns zuflog. Das Gebiss blendete uns schrecklich. Plötzlich spach es mit ächzender Stimme : “Ich könnte euch mit meinen giftigen Eckzähnen töten , aber das überlasse ich jemand anderem. Plötzlich hörten meine Geschwister und ich ein leises Rascheln und jetzt sahen wir es. Eine schwarze Ratte huschte im Zickzack den Waldweg entlang auf uns zu. Wieder lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, als die Ratte uns mit ihren blitzenden Zähnen und den leuchtenden Augen anstarrte. Sie sagte mit rauer Stimme: ”Kommt mit, sonst werde ich euch fressen.” Johann antwortete mit lauter Stimme: ” NEIN!” “ Dann muss es jemand anderes tun!” ,drohte die Ratte. Und plötzlich sahen wir wie Tausende von Ratten vor uns und hinter uns die Straße füllten. “Nun? Kommt ihr?” fragte die Ratte. “Wir müssen!” flüsterte Katha. “Ja!” antwortete ich laut. ”Okay” sagte die Ratte, “dann kommt mit!” Sie führte uns durch dunkle Gassen bis hin zum Friedhof.

Gruah” schallte es durch die Nacht. “Was war das?” fragte Katha mit ängstlicher Stimme.”Och,das war nichts!” sagte die Ratte um Katha zu beruhigen. Dabei wusste die Ratte, dass wir bald in die Falle tappen würden und ihr Plan aufgehen würde.”Gruah!”

Mir klopfte das Herz bis zum Hals, und als ich zu meinen Geschwistern aufsah, merkte ich, dass auch ihnen die Angst ins Gesicht geschrieben war.” Kommt mit “sagte die Ratte,” ich muss euch unbedingt etwas zeigen !

Wir brauchten nicht lange, bis wir mit dem ganzem Rattenmarsch eine Gruft erreicht hatten.

Gruah!” Da war es wieder. Das Brüllen war ganz nah an uns dran. Plötzlich wurde die Tür der Gruft aufgerissen und wir wurden mit Wucht hinein geschubst. Wir wussten nicht wer es gewesen sein konnte. Jetzt rappelten wir uns auf. “Was war das denn?” fragte Mane. Aber bevor einer von uns den Mund aufmachen konnte, erschien das Gebiss. “Hallo!” sagte es mit fieser Stimme, “so sieht man sich wieder.” Während es das sgte, kam es direkt auf mich zu.

Wa-wa-was soll das?” stotterte ich ängstlich. “Ich und die Ratten brauchen das Elexier des Menschen” flüsterte es. Und erst jetzt sahen meine Geschwister und ich, dass auf den Regalen an den Wänden sämtliche kleine Flaschen mit Blut gefüllt waren. “Unsere nächsten Opfer seid IHR!” schrie das Gebiss. Nun wussten wir, dass es keinen Ausweg mehr gab. Das Gebiss flog tiefer, um mich auszusaugen. Schon fühlte ich die scharfen Zähne in meinem Oberarm, ich versuchte zu schreien - aber da wachte ich auf! Ich lag im Auto – verschwitzt. Katha hatte meinen Arm gepackt und rüttelte mich. Alles war ein Traum gewesen.

Wir sind da!” schrie Mama erfreut und schon sprangen wir aus dem Auto. Ich war sehr erleichtert.

Später, als ich im Bett lag und gerade die Augen zumachen wollte sah ich ein helles, blendendes Licht auf mich zu kommen......