Vollmond

Eine Geschichte von Lynn-Amelie Wrage



Es war ein finsterer Tag im Oktober. Ein alter Holzfäller wohnte an einem See im Wald.

Er verkaufte Holz auf einem Platz in der Stadt. Der alte Mann verdiente nicht viel und wohnte deswegen in einer heruntergekommenen und morschen Hütte.


In einer Nacht schien der Mond sehr hell.

Er guckte durch das Fenster und sah, dass es Vollmond war.

Er legte sich zurück ins Bett. Auf einmal hörte er ein ohrenbetäubendes Heulen.

Er sprang auf und lief vor die Tür. Der Mann griff eine Axt, die an der Hauswand lehnte und ging langsam auf dem steinigen Weg in den dunklen Wald.


Er ging eine Weile und blieb neben einer großen alten Birke stehen.

Rechts von ihm hörte er etwas rascheln und knistern.

Plötzlich sprang ein riesiges Ungetüm auf ihn. Er wurde umgeworfen.

Die Axt flog gegen den Baum und blieb stecken.

Der alte Mann erkannte einen Werwolf. Ein zwei Meter großes Tier. Das Ungeheuer biss ihn mit seinen großen Fangzähnen in den Arm.

Er blutete stark. Das Blut verband sich mit dem feuchten Boden zu einem dunklen Schlick.


Auf einmal verwandelte er sich. Sein Gesicht wurde in die Länge gezogen und er wurde größer.

Der alte Mann hatte sich zum Werwolf verwandelt.

Schnell versteckte er sich. Nach einer Weile ging er in sein Haus zurück und schlief bis zum nächsten Morgen.

Als er aufwachte, sah er am Fenster zwei Augen leuchten. Er sah an sich herunter und stellte fest, dass er schlecht geträumt hatte. Es war ein Wolf.