“Wer
hat Lust an einem Kunstworkshop im Marstall teilzunehmen?” Mit
diesen Worten begann für uns ein außergewöhnliches
Projekt. Zum Zeitpunkt der Anmeldung wusste noch keiner von uns, den
kreativen Köpfen des 10. Jahrgangs, dass uns ein
Zusammentreffen von Müll und Kunst erwarten würde. Eine
merkwürdige, dennoch reizvolle Kombination.
Um unsere Auftragsgeberin Frau Koy-Samusch zu treffen, nahmen wir tapfer einen endlos scheinenden Weg auf uns. Bei der Müllsortierungsanlage “Best-Sort” angekommen, wurden wir mit einem reichlich durch Getränke und Schokoladenriegel gedeckten Tisch empfangen. Frau Koy-Samusch stellte uns die Firma vor und wies uns in unsere künstlerischen Aufgaben ein, wobei alle sich eher auf den mit Schokoladenriegel, eingewickelt in verführerisch funkelndem Papier, übersäten Tisch konzentrierten. Doch keiner traute sich zu zulangen, bis Frau Samusch unsere gierigen Blicke zu den süßen Sünden bemerkte und uns bat zuzugreifen. Gestärkt besichtigten wir nun die “Best-Sort”-Anlage, in neonfarbene Westen eingekleidet und teilweise mit Atemschutz, da für manche der Geruch nicht auszuhalten war. Wir ließen uns durch die Müllberge inspirieren, in denen wir die aufregendsten Dinge fanden.
Einige
Wochen später (im Juli 2008) begann unsere eigentliche Arbeit mit der
Künstlerin Frau Katharina Duwe. Fast jeder brachte schon einige Ideen
mit
und uns allen kribbelten die Finger, diese sofort umzusetzen. Es
folgte ein harter Kampf um die besten Materialien, die uns Frau
Koy-Samusch zur Verfügung gestellt hatte. Schnell fanden sich
kleine Gruppen zusammen mit den selben Vorstellungen zu “aus alt mach
neu”
oder “aus Müll mach Kunst“.
Nach
einer Woche harter Arbeit und ständigem Pendeln zwischen
Marstall, Chorprobe und Frühstück beim Bäcker hatten
sich nicht nur unsere Portemonnaies erstaunlich schnell geleert,
sondern es waren auch fast alle Materialien aufgebraucht.
Wer
nun am letzten Tag zur Ausstellung eingeladen die Halle im Marstall
betrat, in der wir gearbeitet hatten und in der auch die Ausstellung
statt
fand, konnte eine Menge einfallsreiche, außergewöhnliche
Kunstwerke entdecken. Zum einen ein Brautkleid ganz aus Folien,
Smartiesschachteln und Dosen, zum anderen eine durch Musik verbundene
Welt,
dargestellt durch CDs und Kabel und mehrere farbenfrohe,
fantasievoll gestaltete Blumen und noch vieles mehr. Unsere
Kunstwerke hängen nun in der Vorhalle von “Best-Sort” und erfreuen
hoffentlich jeden Tag aufs neue die vorbeigehenden Mitarbeiter und
Kunden.
Im großen und ganzen kann man von einem sehr erfolgreichen Projekt sprechen, welches in den nächsten Jahre auch angeboten werden sollte.
Banu Sengül, Hannah Otterbein
Siehe dazu auch den Pressebericht
und den Abschlussbericht.
Homepage der Stormarnschule
Ahrensburg