„Zeit“ von Lucie Grimm 1.Juli 2008
Mein Bild „Zeit“ zeigt ein etwa fünfjähriges Mädchen, dass sich von einem Geparden die Hand lecken lässt. Sie befinden sich im Sand im Schatten einiger Bäume, wo etliche hell leuchtende Lichtstrahlen sie erreichen.
Das Mädchen und der Gepard weisen sehr ähnliche Farben wie der Hintergrund auf. Sie fügen sich harmonisch in die Natur ein. Kinder und Tiere können (im Gegensatz zu (vielen) Erwachsenen) im Einklang mit der Natur leben.
Die Schatten spendenden Bäume geben Geborgenheit, es wirkt wie in eine Höhle. Trotzdem werden die zwei von der Sonne erreicht, die wunderschöne Lichtpunkte (Wärme und Freude) auf sie wirft.
Das Tier, das auf viele Erwachsene bedrohlich wirken würde, ist für das Mädchen ein sanftmütiger Freund und beide begegnen sich ohne Angst und Vorurteile.
Voller Vertrauen streckt das Kind ihren Arm dem Maul der Raubkatze hin, die liebevoll reagiert und dem Mädchen auf ihre Weise Zuneigung ausdrückt (Lecken der Hand).
Das Bild wirkt auf mich zeitlos. Es erinnert mich an alle Stunden, in denen ich als Kind das Gefühl hatte einen Ozean voll Zeit zu besitzen, der niemals enden würde. Nur Kinder können so viele intensive Momente unbeschwert genießen, da für sie Zeit noch unbegrenzt ist.
Diese kindliche Wahrnehmung der Situation wird von dem geradezu geheimnisvollen Licht unterstützt, das in die geborgene Blätterhöhle fällt. (Situation des Spielens in Höhlen in der Natur etc.)
Zitat:
„Denn so wie Ihr Augen habt um das Licht zu sehen, und Ohren um Klänge zu hören, so habt Ihr ein Herz um Zeit wahrzunehmen. Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren, wie die Farben des Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben. Aber es gibt leider blinde und taube Herzen, die nichts wahrnehmen, obwohl sie schlagen.“
Momo, Michael Ende