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unter Anleitung von
Anke Sommer &
Wolfgang Neumann
Semesterarbeiten des 12 Ku 01 (LK) - Ölmalerei - Ausstellung im Flur des Altbaus
"Magie des Gegenstands"
Die einzelnen Werke:
Marie Augustiniak "Der fliegende Sattel"
Benedict Brinkmann "Das Bullauge"
Janina Dierkes "Gut und Böse lieben sich"
Barbara Domuradzka "Die Allmacht des Wassers"
Hanna Halbritter "Passive Kraft"
Stefan Hilbich "Let's toast it, baby!"
Friederike Kathke "Erinnerung an den 11. September"
Sithembile Menck "In der Rolle der Gebärenden"
Christian Olieslagers "Blanke Elliptik"
Michael Pflüger "Die gewöhnliche Giraffe"
Eileen Schmidt "Wie?"
Timo Schmidt "Undefined like anarchy"
Anna Sommer "Die Offenbarung - Eidechsen im Hosenstall"
Maike Vogler "Le rabot de bois"
Kommentar zum Ölbild "In der Rolle der Gebärenden"
Mein Bild trägt den Titel " In der Rolle der Gebärenden", es hat also ganz deutlich einen weiblichen bzw. überweiblichen Charakter. Durch den gewählten Titel wird dies nur unterstrichen bzw. verdeutlicht, denn allein durch die hauptsächlich rund/weichen Formen und vor allem durch die schalenförmige Grundstruktur kommt die Weiblichkeit des Objektes symbolisch zum Ausdruck. Ebenfalls wird dies durch die warme Farbwahl (Rot, Gelb) unterstützt. Durch eine genauere Erläuterung der Titelfindung möchte ich dies darlegen.
Wie schon erwähnt ist das Objekt durch die Formen als weiblich gekennzeichnet. Zur "Gebärenden" wird es durch seinen mulden- bzw. schalenförmigen Grundaufbau und natürlich nicht zuletzt durch die Farbgebung. Denn dadurch, dass sowohl dunkle, intensive, als auch helle bzw. gelbgetrübte Rottöne gewählt wurden, ist zum einen die spontane Assoziation des Rots mit Blut naheliegend oder sogar unumgänglich, zum anderen die dadurch hervorgerufene weiterführende Assoziation mit den durch Blut gekennzeichneten Qualen einer Gebärenden.
Das einzige, das den Titel fragwürdig erscheinen lässt, ist das Fehlen des Geborenen. Da das Objekt allerdings fast die ganze Bildfläche einnimmt, wird das Schuldig bleiben der Antwort relativ unwichtig bzw. schnell vergessen.
Um noch einmal auf die Farbwahl einzugehen, möchte ich sagen, dass durch den relativ dunklen Hintergrund das Objekt wie gewollt im Vordergrund steht. Obwohl Vorder- und Hintergrund einen starken Kontrast bilden (warme/kalte Farben, hell/dunkel), stehen Objekt und Hintergrund in einer gefestigten Beziehung zueinander, da sowohl im Hintergrund als auch im Objekt selbst Farben (Rot, Gelb, Blau) des jeweils anderen auftauchen. Durch diese Gemeinsamkeiten entsteht ein Zusammenhang zwischen Vorder- und Hintergrund.
Der nächste Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die
Entstehungsgeschichte des Bildes:
Ursprünglich war die Idee einer naturgetreuen exakten Toilette da. Sie
sollte sich des breiten Spektrums des Blaus bedienen, um die hygienische
Kühle einer Toilette korrekt wiederzugeben. Da mir dies zu naheliegend
erschien und eine wenig malerische Arbeit zuließ, entschied ich mich
für das genaue Gegenteil. Ich verließ mich zwar wieder auf die
Wirkung von Farben, die exakte und naturgetreue Wiedergabe des Objektes selbst
allerdings vernachlässigte ich, ich stützte mich also
hauptsächlich auf Farbwirkung und Assoziationsmöglichkeiten mit
bzw. durch Farbe.
Ich würde mein Bild als von malerischer Freiheit und von leichter Abstraktion geprägt, bezeichnen. Ich persönlich finde zu einem Bild, das keine Kopie eines tatsächlichen Objektes ist, einen besseren Zugang als zum Umgekehrten. Projiziert auf meine Art der Gestaltung ist "In der Rolle der Gebärenden" das Ergebnis.
Sithembile Menck, Juni 2002
12 Ku 01
Internetfassung: Helmut Lasarcyk August 2002