"Was ist aus ihnen
geworden?"
Befragung ausgewählter Abiturientenjahrgänge der Stormarnschule
Seit dem Schuljahr 1997/98 müssen die Schüler des 13. Jahrgangs in
Schleswig-Holstein in jedem Halbjahr einen Projektkurs wählen. Projekt
- das heißt die konkrete Erarbeitung eines vorzeigefähigen
Produktes in Schüler-Regie. In diesem halben Jahr arbeitet man zusammen
mit viel
Engagement, Eigenverantwortung und Teamarbeit - auch außerhalb des
normalen Stundenplans. Die Lehrkraft hat nur dabei beratende Funktion.
Zu Beginn des Schuljahres 2007/08 haben sich 21 Schülerinnen und
Schüler für den Projektkurs Soziologie
von Herrn Lasarcyk entschieden. Wir sollten uns mit der Frage "Was ist
aus ihnen geworden?" beschäftigen und dafür verschiedene
Abiturjahrgänge unserer Schule untersuchen.
Klingt auf den ersten Blick sehr interessant und nach wenig Aufwand.
Doch schon nach der ersten gemeinsamen Sitzung wurde uns klar, dass es
gar nicht so einfach ist, so ein Projekt auf die Beine zu stellen. Vor
allem fehlte die Erfahrung in Teamarbeit. Keiner sagt einem mehr genau,
was zu tun ist. Verantwortungsgefühl und Strukturen bilden sich nur
langsam heraus. Dazu kommen die praktischen Probleme: Wie findet man
die Adressen von Leuten, die vor Jahrzehnten hier Abitur gemacht und
dann vielleicht weggezogen sind oder geheiratet haben?
In der ersten Arbeitsphase haben wir uns zunächst mit unserem Thema und
dessen Zielsetzung befasst und gemeinsam einen Fragebogen
entworfen. Der Schwerpunkt sollte dabei auf dem beruflichen Werdegang
liegen. Dafür wählten wir sieben Jahrgänge im Abstand von zehn Jahren
(1942-2002) aus, mit denen wir uns in der zweiten Arbeitsphase intensiv
auseinander setzen wollten. In Gruppen ging dann die Arbeit weiter mit
der Kontaktaufnahme zu den jeweiligen Abiturienten. Eine
Online-Datenbank wurde eingerichtet, Fragebögen wurden
per E-Mail oder Post verschickt. In der dritten und letzten
Arbeitsphase schließlich setzten wir uns in neuen Gruppen daran, unsere
Ergebnisse auszuwerten und sie graphisch darzustellen.
Die Kontakte zu ehemaligen Stormarnschülern waren sehr interessant.
Zunächst mussten wir feststellen, dass nicht alle Leute Internet haben,
sodass der Großteil der Kontaktaufnahme über Telefongespräche verlief.
Während der Arbeit an diesem Thema lernten wir somit, wie man bei einem
Telefonat mit einer fremden Person Vertrauen aufbaut, und konnten so
einen Schub an Selbstbewusstsein gewinnen. Vielfach haben wir auch
zuerst die Eltern am Telefon erreicht und lustige Gespräche mit ihnen
geführt. Es war erfrischend, mit Menschen
aus einem völlig anderen Umfeld zu tun zu haben und deren
Lebensgeschichte erzählt zu bekommen. Für einige war es tröstlich zu
sehen, dass die Abiturdurchschnittsnote
nicht unbedingt etwas mit dem Erfolg im Leben zu tun hat!
Im Laufe des Projektes ist uns aufgefallen, dass wir die
verantwortungsvolle Zusammenarbeit miteinander schwer erringen mussten.
Viele Probleme wären bei besserer Absprache und mit genauerer
Systematik beim Benennen und Abspeichern von Arbeitsergebnissen in den
Ordnern auf dem Computer zu vermeiden gewesen - eine im Nachhinein sehr
wertvolle Erfahrung!
Am Ende haben von den 329 Abiturienten der ausgewählten Jahrgänge 87
Personen eine Antwort eingeschickt. Mit einer Rücklaufquote von 26,4 %
liegt unsere Umfrage über dem Durchschnitt vieler vergleichbarer
Umfragen. Das ist ein positiver Start. Sicher kann man die Fragen
gezielter und überlegter stellen und noch viel mehr herausfinden. Es
ist die Spitze eines Eisbergs, den wir entdeckt haben!
Man kann die Studie in gedruckter Form über den Buchhandel
beziehen:
Titel: "Was ist aus ihnen geworden?"
Verfasser:
Projektkurs Stormarnschule
Herstellung
und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN
9783837015416 Format
DIN A 4 Umfang: 52 Seiten
Preis: 5,90 Euro
Projektkurs 13Pr12 und Ly
3. Februar 2008
Homepage der Stormarnschule Ahrensburg