"Selbstinszenierungen"

Kunstprojekt: Stormarnschüler treten in ihren eigenen Bildern auf

Heute stellen die Kursusteilnehmer im Ahrensburger Marstall ihre auf Betttücher gemalten, großformatigen Werke vor.

Ahrensburg - Eine Woche lang tauschten 16 Jugendliche des zehnten Jahrgangs der Ahrensburger Stormarnschule den Klassenraum mit dem Marstall. Freiwillig hatten sie sich für das Kunstprojekt gemeldet, bei dem eine richtige Künstlerin Regie führte. Die Ahrensburger Malerin und Grafikerin Angela Schöttler-Labenz hatte den Schülern das Thema "Selbstinszenierung" gestellt. Die großformatigen und beeindruckenden Arbeiten werden unter dem Titel "Eingebildet" heute von 11 bis 15 Uhr im Marstall vorgestellt. "Das wird eine echte Performance", sagt die Projektleiterin. Die Bilder dienen als Kulisse, vor der die Schüler agieren und optisch ein Teil von ihnen werden sollen.

Torsten Eckstein zum Beispiel stellt sich vor den von ihm gemalten Sarg, einen MP3-Player im Ohr, in der Hand eine Tüte Chips, von denen er den Besuchern anbietet, über seinem Anzug hat er eine beschriftete Folie als Grabstein gespannt. Die Szene soll den Kontrast zwischen Leben und Tod symbolisieren. Die Botschaft: "Nach dem Tod ist nicht alles vorbei", sagt der 16-Jährige. "Es sind überraschend kreative Arbeiten entstanden", lobt Angela Schöttler-Labenz die Stormarnschüler.

Jacqueline Wichmann und ihre Teamkolleginnen Tina und Deniz haben das Workshop-Thema mit der Gegenüberstellung von Elend und heiler Welt umgesetzt: Auf der einen Seite ein in düsteren Farben gehaltenes Ghetto, auf der anderen ein paradiesischer Dschungel, in der Mitte die Himmelstür mit einem schemenhaft angedeuteten Engel. "Egal wo man herkommt, man findet einen Platz im Himmel", erklärt Jacqueline die Absicht hinter den auf Bettlaken gemalten Motiven.

Lisa Leng, Ronja Reinecke und Elisabeth Salum hatten die Idee, das Thema mit einer Collage umzusetzen. "Ich fand die Aufgabenstellung sehr interessant. Wir konnten unseren Inspirationen freien Lauf lassen", sagt Lisa Leng. Rosenblätter, Glasscherben, Schleifen, Sinnsprüche haben die drei Schülerinnen in ihre Werke eingearbeitet. "Wer uns kennt, weiß, von wem welches Bild ist", sagt Lisa. Doch auch für den neutralen Betrachter gibt es ein verbindendes Element: In allen drei Bildern erscheint das Porträt einer der Teamkolleginnen.

Alice Friedrich


Quelle:  Ahrensburger Zeitung, 6. Juli 2007 - Veröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis des Verlages

Homepage der Stormarnschule Ahrensburg

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